Dienstag, 25. Januar 2011

Ob man irgendwann einmal abstumpft wenn der Schmerz Überhand nimmt und man nicht mehr im Stande ist mehr davon aufzunehmen? Ergibt denn Schmerz + mehr Schmerz gleich keinen Schmerz mehr? Ich weiß nicht wie du es damals vollbracht hast meine Mutter nach all dem was sie dir angetan hat dennoch dein Leben lang, bis zu deinem Tod zu lieben. Sie hat sich doch einen Dreck um dich geschert, nichts war ihr gut genug, nicht einmal ihre eigene Tochter, nicht einmal der Mann der alles für sie tat. Du hast mir nie gesagt wie du dich fühlst wenn sie dich mal wieder vorgeführt hat, aber ich fürchte ich kann es so langsam aber sich verstehen. Niemand hat mir so weh getan wie sie es bei dir getan hat, aber doch wächst man an jeder schwierigen Situation, stumpft mit jeder Ablehnung ab. Vielleicht warst du einfach nur schneller und hast früher erkannt das es sich nicht lohnt auf verlorenem Posten zu kämpfen. Manches mal komme ich mir unglaublich dumm vor wenn ich dieselben Fehler mache wie soviele Menschen zuvor. Lernt man denn nie aus deren und aus den eigenen Fehlern? Vermutlich nicht, denn sonst wäre die Menschheit längst eine perfekte Rasse, die wahrscheinlich völlig überbevölkert wären weil keiner mehr durch Missstände oder Missgeschicke sterben würden. Aber hören wir auf zu fantasieren, irren ist schließlich menschlich. Und wer weiß, welche Personen wir ohne unsere Fehler wären, immerhin formen grad diese ja unseren Charakter..oder nicht?

Sonntag, 4. April 2010

Heut ist einer dieser besonderen Tage, an denen einem das Leben einmal nichts böses bereit zu halten scheint. Es ist Ostern und ich würde meinen hinter mir liegt eines der schönsten Wochenenden die ich je hatte. Ich habe das Wetter genossen, die Stadt erkundet, meine Familie mit meiner Anwesenheit beglückt und freue mich nun auf den Ausklang des Tages in gemütlicher Runde mit Freunden.

Es war ein Wochenende, an dem ich nicht an dich denken musste, an dem kein einziger trauriger Gedanke mich streifte und an dem ich mich vollends entspannen konnte. Es ist selten geworden das ich einmal im Stande bin die Arbeit auch Arbeit sein zu lassen. Und das mag wohl auch das angenehmste an diesen Tagen gewesen sein.
Ich hätte es kaum für möglich gehalten das ich mich in der Gegenwart eines männlichen Wesens je wieder so entspannen könnte, und doch...irgendwie ist es ihm gelungen.

Wenn du mich heute sehen könntest, in meinem Lieblingskleid, so erwachsen, eine richtige Frau. *seufz* aber so hast du mich nie gesehen, als du noch lebtest war ich einfach noch nicht bereit dafür. Ich war zu jung, zu unentschieden was ich mit mir und meinem Leben anfangen soll. Ein wenig so wie du. Ich glaube innerlich hast du immer gehofft das es mir im Alter nicht genauso ergehen würde wie du, und das ich aus meinem Leben mehr mache. Was soll ich sagen, ich glaube ich bin auf dem besten Wege dahin. Das dieser nicht ganz ohne Hürden ist war mich von vorne herein klar, aber manches mal frage ich mich ob es das alles wert ist, wo doch noch soviel Chaos in meinem Kopf herrscht.

Aber mach dir keine Gedanken, das Wochenende hat mir Kraft gegeben und ich werde weiter dafür arbeiten das ich es eines Tages besser habe als du.

In Liebe deine Tochter.

Sonntag, 21. März 2010

Wenn ich heute auf mein Leben zurück blicke dann bereue ich nichts, kein Lächeln das ich dir schenkte, keine Träne die ich für dich vergoss und keine Sekunde die ich mit dir verbrachte. Es scheint schon so lange her zu sein das ich deine Stimme das letzte mal vernahm. An Tagen wie diesen, wo es um mich herum still ist, der Himmel weint und ich mich einsam fühle, da ist mir als ob ich mich an ihren Klang erinnern könnte. Doch je fester ich es versuche, desto mehr nimmt sie eine Melodie an, von dem ich weiß das er nicht zu dir gehört. Ich kann meine Erinnerungen an deine Gestik, Mimik und an den Klang deiner Stimme nicht länger halten. Verzeih mir, wo ich doch versprach dich immer im Herzen zu behalten mit all den Erinnerungen die ich an dich habe. Und nun? Nun bleiben mir nicht einmal diese Dinge von dir. Deine Bilder sind das einzige was mich je an dich erinnern wird wenn mein Kopf nicht mehr im Stande ist die Bilder von dir abzurufen.

An Tagen wie diesen fehlst du mir besonders. Es ist nicht so das ich es dir nicht gönnen würde dort oben zu sein. Ich weiß wie hart dein Leben war und du hast es dir verdient, aber es gibt Momente im Leben da bräuchte ich deinen Rat, deine Umarmung oder einfach nur die Gewissheit das ich dir das wichtigste bin und du immer für mich da bist.
Ich hab das Bedürfnis dich an meinem Leben teilhaben zu lassen, in der stillen Hoffnung das meine Worte dich irgendwie erreichen. Ich widme diesen Blog dir allein, so das du mich an mir selbst wachsen sehen kannst. Ich werde es dir nicht nach tun und am Leben scheitern, ich habe dir versprochen stark zu sein. 18 Jahre warst du so einsam, so furchtbar einsam und hoffnungslos. Als du längst wusstest das da jemand ist der dir all die Einsamkeit nehmen kann, da war ich noch ohne Hoffnung jemals jemanden wie dich zu treffen. Und als ich dich fand, als ich in deine Augen sah, da wusste ich das wir nie wieder einsam sein würden. Was sollten 18 Jahre gegen den Rest des Lebens schon sein?
Hätte ich damals gewusst das der Traum meines Lebens in dem du immerzu präsent warst nur wenige Jahre später enden würde, ich hätte alle Hebel in Bewegung gesetzt um dir die Sterne vom Himmel zu holen. Ich hätte dir all den Schmerz genommen und ich hätte dir mit meinem Lächeln tausend Universen in dein Herz gezaubert.
Ich glaube fast das mich kein Mensch so gut kannte wie du, mir niemand näher stand, weder heute noch damals. Ich bin überglücklich dich kennengelernt zu haben und doch...ich wünschte ich hätte es früher getan. Ich hätte dir soviel Leid erspart. Ich hoffe du wirst es mir eines Tages verzeihen das ich nicht früher im Stande war dich zu finden. Und das ich so dumm war unsere gemeinsame Zeit nicht sinnvoller zu nutzen.

Es ist schon die reine Ironie, denn wenn ich nun aus dem Fenster blicke, dann schaue ich auf eben jenen Park der uns damals einander näher brachte, in dem wir erstmals alleine waren, in dem wir lachten und über unser Leben plauderten, unbeschwert und im Schein der Sonne. Du hast diesen Ort geliebt. Was du wohl gesagt hättest wenn du gewusst hättest das ich nun dort wohne?
Obgleich es Zufall war fühle ich mich dir hier näher, es ist als ob ich dich immer noch dort unten auf dem Kiesweg sehen würde, mit einem Lächeln auf dem Gesicht und dem Glanz der Sonne auf deinem goldenen Haar. Und immer wieder überfällt mich diese Sehnsucht mich in deine Arme zu werfen und um Vergebung zu bitten, das ich nicht da war als du mich am meisten gebraucht hättest.

Ich liebe dich und das werde ich bis zum Ende meiner Tage tun.